Peter Alfred Wahle

Klang - Klänge - Töne - Geräusche - Laute

Was in der Akustik als Klang bezeichnet wird, entspricht ungefähr dem musikalischen Begriff Ton.

Bei der  Klangkunst schließt der Begriff Klang auch Tongemische, Laute und Geräusche mit ein. 

 

Peter Alfred Wahle - improvisierte Klangmalerei - "Sonar" 1987

 

 

Sounding Pictures Nummer 25

Karsten Lehl/Peter Alfred Wahle - Sounding Pictures Nummer 25 - 2017

Die Komposition ist keine direkte musikalische Umsetzung der Bildkomposition, sondern eher eine Klangmeditation über
wesentliche gestalterische Elemente des Bildes. Die dunkelgelbe Grundierung des Bildes findet sich in einem das ganze
Werk durchziehenden, tatsächlich der Farbe entsprechenden Klang wieder. Die Schwingungen der Grundfarben des additiven
Farbraums Rot/Grün/Blau werden (um 39 bis 41 Oktaven nach unten transponiert) zu einem Dreiklang gemischt, wobei die
Lautstärkeverhältnisse der Töne dem Anteil der Grundfarben an dem gelben Mischton entsprechen. Diesen überlagern -
in assoziativer Verbindung zu den titanweißen und aluminiumsilbernen Lackfarben - metallische Klänge, die durch Friktion
von Schlagzeugbecken in auf den Grungakkord abgestimmten Tonhöhen gewonnen wurden.
 
Die schwarzen Elemente repräsentiert die Stimme Jackson Pollocks. Ebenso wie die verschiedenen Farbaufträge sich in unter-
schiedlicher Dichte mannigfaltig überlagern, so werden die Klangschichten in verschiedenen Lautstärken, Ereignisdichten und
Resonnanzräumen übereinandergelegt, wobei jeweils pro Gestaltungsebene drei verschiedene Dynamikstufen, drei
unterschiedliche Obertöne heraushebende Klangräume und drei verschieden geortete Klangquellen im Stereobild angelegt
wurden. Aus diesen insgesamt neun Ebenen ergeben sich zusätzlich zum tatsächlich verwendeten Material zahlreiche
Interferenztöne, die in sich  wiederum neue Akkorde und teils sogar Melodiefragmente bilden. Diese werden in freier Anlehnung
an das im Bild höchst dezent eingesetzte Grün an einigen Stellen durch dem eigentlichen Kompositionsmaterial fremde
Klangmomente, die dezent eingemischt wurden, akzentuiert.
 
Da Pollocks Stimme als Äquivalent zur Farbe schwarz gewählt wurde, mussten auch die das Bild strukturierenden schwarzen
Flächen mit Aussagen Pollocks gestaltet werden. Hierfür dienen stellvertretend zehn Aussagen Pollocks aus einem dokumen-
tarischen Film des Jahres 1951, die kurzfristig alle übrigen Klänge überlagern.
 
I was born in Cody, Wyoming. Ich bin geboren in Cody, Wyoming.
 
I usually paint on the floor. Üblicherweise male ich auf dem Boden.
 
I enjoy working on a large canvas. Ich mag es, auf einer großen Leinwand zu malen.
 
I like to use a dripping, fluid paint. Ich benutze gern eine tropfende, flüssige Farbe.
 
I also use sand, broken glass, pebbles, string, nails, or other foreign matter. Ich benutze auch Sand,
Glasscherben, Kiesel, Schnur, Nägel und andere Fremdkörper.
 
I want to express my feeling rather than illustrate them. Ich möchte meine Gefühle lieber ausdrücken,
als sie zu illustrieren.
 
A method of painting is a natural growth out of a need. Ein Malverfahren ist eine natürliche Entwicklung
aus einem Bedürfnis heraus.
 
Having the canvas on the floor, I feel nearer, more a part of the painting; this way I can walk around it, work
from all four sides, and be in the painting. Mit der Leinwand auf dem Boden fühle ich mich näher, eher als
Teil des Bildes; so kann ich darum herumgehen, von allen vier Seiten arbeiten und im Gemälde sein.
 
I have no fear of changes, of destroying the image; because a painting has a life of its own, I try to let it live.
Ich habe keine Angst vor Veränderungen, vor dem Zerstören des Bildes; weil ein Gemälde ein Eigenleben hat,
versuche ich, es leben zu lassen.
 
Technique is a means of arriving at a statement. Technik ist ein Mittel, um eine Aussage zu erreichen.
 

 

 

Sounding Pictures Fast endlos 20

Karsten Lehl/Peter Alfred Wahle - Sounding Pictures Fast endlos 20 - 2015

 

Sounding Pictures Tropftychon

Karsten Lehl/Peter Alfred Wahle - Sounding Pictures Tropftychon - 2016

Karsten Lehl Sounding Pictures – eine Konzeptreihe (1993 – open end) - Peter Wahle Tropftychon – für 6 Flöten
Gemäß des Aufbaus als Triptychon wurde eine Einteilung in drei musikalische Phasen gewählt, wobei die jeweilige Dauer von
72 Sekunden der Diagonale eines Einzelbildes in Zentimeter entspricht. Zur Repräsentation der sechs im Bild verwendeten
Farben wurden sechs verschiedene freitonale Tonreihen aus jeweils sechs Tönen gebildet, die in ihrem Umfang von c#1 bis
c4 nahezu den gesamten Tonumfang der Flöte wiederspiegeln; jeweils zwei chromatische Töne in der tiefsten und höchsten
Lage wurden ausgespart, wie ja auch die am Rande des Farbspektrum liegenden Töne Ultraviolett und Infrarot in der Malerei
keine adäquate Repräsentanz finden können.

 

Der Aufbau der Tonreihen spiegelt einerseits die Helligkeit der Farben (Schwarz repräsentiert durch die tiefste Reihe, Gelb
durch die höchste), versucht aber auch, Charakteristika einzelner Farben aufzunehmen. So etwa beginnen die Reihen für
Dunkel- und Hellblau jeweils mit den gleichen Tönen im Abstand einer Oktave, und die Grün-Reihe beinhaltet sowohl
oktavierte Töne aus den Reihen zu Gelb und den Blautönen.

 

Zur Wiedergabe wird das Bild in (die rechteckige Form aufgreifend) 4 gleichbleibende waagrechte Streifen aufgeteilt, die
im Verlauf von rechts nach links die Zeitachse bilden. In der Senkrechten wiederum wird eine weitere Unterteilung in
sechs Abschnitte gebildet, die jeweils die Grenze von einem Ton einer Reihe zum nächsthöheren Anzeigen. So ergibt
sich ein Koordinatensystem, das Reihenton je nach Farbe eines einzelnen Tropfens sowie das zeitliche Auftreten des
jeweiligen Tones definiert. Ebenso, wie die Tropfen des Triptychons nicht gleich groß oder geformt sind, ergeben
sich Unschärfen bei der klanglichen Umsetzung. So kann der / können die Musiker unterschiedliche Parameter wählen,
um Feinheiten in beliebigem Maße darzustellen, wie etwa lautere oder leisere Töne für unterschiedlich dicke Tropfen,
undeutliche Tongebung für sich überlagernde Tropfen, zeitliche Ausdehnung, mikrotonale Verschiebungen und
Glissandi für an der Grenze der Abschnitte liegende Töne, Spritzlinien der mit hoher Geschwindigkeit auf die
Leinwand aufgebrachten Farbe etc.

 

Ebenso wie der Betrachter einem abstrakten Gemälde erst in seiner Rezeption einen konkreten Wert verleiht, kann
so auch die Musik im Entstehen durch spontane Entscheidungen die Individualität der/des Musizierenden ausdrücken.

 

 

k Wargames

 

 

 

Njudada erster Gesang

Peter Alfred Wahle - vertonter Njudada Text - "Njudada-erster Gesang" 2016

 

Njudada zweiter Gesang

Peter Alfred Wahle - vertonter Njudada Text - "Njudada-zweiter Gesang" 2016